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Direkt betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner der Schäfflestraße atmen sicherlich tief durch. Die Sanierungs- und Umbauarbeiten sind größtenteils geschafft. Schon jetzt lässt sich erahnen, dass viel Fläche zur Verfügung stehen wird. Fläche, die gestaltet werden kann. Die Bedeutung des öffentlichen Raums wird am Beispiel der „neuen Schäfflestraße“ sichtbar. Die Plätze vor den Kirchen, der Bereich im Karree von Leseratte und Post. Alles freigegeben zur Eroberung. Der öffentliche Raum steht uns, den Riederwälderinnen und Riederwäldern, zur Verfügung.

Kürzlich nutze ich eine Veranstaltung im Stadtteil, um ein paar Menschen auf die Schäfflestraße, deren Facelift und die künftigen Möglichkeiten der neu gewonnenen Plätze zu befragen.

Ich erntete ausschließlich negative Kommentare. Bestimmt nicht repräsentativ, spiegelt sich mir doch ein gewohntes Muster vieler Riederwälder.innen: gerne unzufrieden, sich nicht gegen Störendes wehrend, völlig überrascht vor plötzlich voll im Gange befindlichen Baustellen stehend, unschuldige Bauarbeiter beschimpfend, argwöhnisch gegenüber Neuem positioniert, immer eine potentielle Gefahr witternd.

Liebe Nachbarinnen und Nachbarn, das kann doch nicht sein. Was ist mit euch los? Ich hatte schon überlegt, den Bücherschrank mit Literatur wie „10 Wege zum Glück“ oder „Positives Denken“ zu bestücken.

Es ist nicht das Motzen und Beschweren. Es ist eine Mischung aus beidem, potenziert durch eine lähmende Untätigkeit und eine fordernde Erwartung in Andere, die es schon richten werden.

Gerne wird ehrenamtliches Engagement der immer gleichen Aktiven im Stadtteil „konsumiert“.

Die Mehrheit winkt ab, fragt man direkt nach Unterstützung für die vielen Vereine und Initiativen im Riederwald.

 

Was glaubt ihr, wie sich euer Unbehagen ändern kann?

 

7 Tipps raus aus der Stadtteilkrise:

  • Interessiert euch für eure Umgebung, für euren Stadtteil.
  • Motzen ist erlaubt – tauscht euch aber konstruktiv aus.
  • Überlegt im zweiten Schritt mögliche Lösungen.
  • Sucht das Nachbarschaftsbüro, eure Mietervertreter.innen, Menschen aus der kommunalen Politik auf und erklärt, was stört und was die mögliche Lösung sein könnte. Die Experten können euch oft auf kurzem Weg unterstützen.
  • Nutzt Angebote, um sie zu erhalten (Café, Wochenmarkt, Lebensmittelangebote).
  • Verschönert eure Umgebung, werdet ein Teil von ihr.

 

Unser Stadtteil hat ein unfassbares Potential. Nur gemeinsam können wir es vollständig ausschöpfen. Das wünsche ich mir für den Riederwald.

 

Dieser Artikel ist der Riederwälder Anwohner- und Nachbarschaftszeitung „RAZ“ entnommen. Zum Archiv der „RAZ“ geht es hier entlang.